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Langlebigkeitsförderung: Multidisziplinäre Perspektiven

von Ilia Stambler, PhD
Ilia Stambler

Die Herausforderung gesunder Lebensverlängerung oder gesunder Langlebigkeitsförderung setzt eine weite und vernetzte Vielfalt von Fragen und Aufgaben voraus, die mit Wissenschaft und Technologie, individueller und gemeinschaftlicher Ethik genauso verbunden sind wie mit öffentlicher Politik, und zwar ganz besonders der betreffend Gesundheit und Forschung.

Trotz der großen Vielfalt können die damit verbundenen Fragen in eine dreigliedrige Klassifizierung unterteilt werden.
Die erste Gruppe der Fragen betrifft die Machbarkeit der Leistung der Verlängerung der Langlebigkeit. Ist sie theoretisch und technologisch möglich? Was sind unsere Gründe für Optimismus? Was sind die Mittel, um sicher zu stellen, dass die Langlebigkeitsförderung eine gesunde Langlebigkeitsförderung ist?

Die zweite Gruppe betrifft die Erwünschtheit der Leistung von ausgedehnter gesunder Langlebigkeitsförderung für den Einzelnen und für die Gesellschaft – vorausgesetzt sie wird eines Tages durch wissenschaftliche Intervention möglich. Wie wird dann Langlebigkeitsförderung die Wahrnehmung der Menschlichkeit beeinflussen? Wie wird sie die Zugriffsmöglichkeiten der Bevölkerung auf Ressourcen beeinflussen?

Nichtsdestotrotz kann die dritte und finale Gruppe normativ genannt werden. Welche Maßnahmen sollen wir unternehmen? Angenommen, Langlebigkeitsförderung ist wissenschaftlich möglich und sozial wünschenswert, und ihre Implikationen sind entweder demonstrierbar positiv oder, im Fall einer negativen Vorhersage, veränderbar – welche praktischen Implikationen sollten diese Bedingungen für die öffentliche Politik (insbesondere für die Gesundheitspolitik und die Forschungspolitik) in einer demokratischen Gesellschaft haben?
Sollten wir das Ziel der Langlebigkeitsförderung verfolgen? Wenn ja, wie? Wie können wir es zu einer individuellen und sozialen Priorität machen?

Unter Betrachtung des rapiden Anstiegs des Bevölkerungsalters, und der Bürde des ansteigenden Vorkommens von altersbezogenen Erkrankungen auf der pessimistischen, und den rapide ansteigenden Errungenschaften medizinischer Technologien auf der optimistischen Seite, werden das unverzichtbare Fragen sozialer Verantwortlichkeit.
Diese Fragen können nur in einer integrierten systemischen Weise bedacht werden. Ohne Machbarkeit und Erwünschtheit zu berücksichtigen, wäre jeder Vorschlag zur Handlung bedeutungslos.



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