Die „Indispensable Soma Hypothese“
Marios Kyriazis hat in einem kürzlich veröffentlichten Artikel (und außerdem in einem demnächst erscheinenden Buch) die Beziehungen zwischen Umwelt, Digitalisierung, kognitiven Herausforderungen und neuronaler Plastizität untersucht. Die augenblicklich ansteigende kognitive Last reguliert die menschliche neuronale Stress-Reaktion nach oben hin, und, als eine Konsequenz hieraus, schreibt dies aktuale evolutionäre Realitäten um. Ganz besonders können wir jetzt eine Verlagerung von einem eher physisch-herausfordernden zu einem mehr kognitiv-orientierenden Lifestyle beobachten, die Auswirkungen auf Reproduktion, Weltdemographie, Gesundheit und menschliches Altern hat. Disziplinen wie Biologie,Neurowissenschaften, Systemtheorie und das Studium komplexer anpassungsfähiger Systeme werden in beiden relevant: einer Bottom-up- und einer Top-down-Perspektive.
Ein besonderer Aspekt der Forschung von Marios Kyriazis besagt, dass Agenten, die bei der Entwicklung und Anpassung eines Systems nützlich sind, von diesem System beibehalten werden. Dieses Konzept kann auf den speziellen Fall von Menschen angewendet werden, die Akteure innerhalb einer hochtechnologischen und hypervernetzten Gesellschaft sind und Teil eines globalen Gehirns bilden. Dieser Aspekt seiner Arbeit führte zu seiner Nominierung für den Nobelpreis für Medizin 2017.
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